Buenos Aires - Colores y Tango
Landesindustrieball Sachsen 2015
Industrieverein spannt Bogen von Chemnitz nach Buenos Aires
Anlässlich des 15. Landesindustrieballs Sachsen lud der Industrieverein Sachsen 1828 e.V. seine Mitglieder, Freunde, Geschäftspartner sowie den unternehmerischen Nachwuchs auf eine kurzweilige Reise nach Argentinien, insbesondere in dessen vor Lebensfreude und Farbenvielfalt sprühende Hauptstadt Buenos Aires, ein.
Mit dem Motto des Abends „Buenos Aires – Colores y Tango“ würdige der Industrieverein die schon seit über 150 Jahren bestehenden diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Argentinien, so der Präsident Prof. Dr. Hans J. Naumann in seiner Begrüßungsrede. Der jahrelange Austausch der beiden Länder spiegle sich nicht nur in der gemeinsamen Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Kultur sowie Lehre und Forschung, sondern auch im tänzerischen Bereich wieder. So wird der themengebende Tango vom Rio de la Plata, der sich Ende des 19. Jahrhunderts aus dem multikulturellen Gemisch in Buenos Aires entwickelte und seit 2009 zum Weltkulturerbe zählt, vom Bandoneon begleitet, welches seinen Ursprung in Chemnitz hat.
Im Jahr1834 baute der Musiker und Strumpffabrikant Carl Friedrich Uhlig in Chemnitz die erste wechseltönige Deutsche Concertina. Nach Erweiterung des Griffsystems erhielt sie den Namen Bandoneon. Das Instrument erfreute sich in den folgenden Jahren zunehmender Beliebtheit und bereits ab 1840 gingen bei Uhlig Bestellungen aus dem Ausland – vor allem aus Südamerika - ein. Im 19. Jahrhundert breitete sich die Concertina- und Bandoneon-Industrie im Umkreis von 100 km um Chemnitz bis ins Erzgebirge und Vogtland aus. Die Initialen ‚AA‘ des Carlsfelder Bandoneon-Fabrikanten Alfred Arnold wurden zum globalen Gütesiegel und Alfred Arnold, in Argentinien liebevoll Don Alfredo genannt, zu einer Art Heiligen in der Tangowelt.
Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, sah diese überraschende kulturelle Verbindung in seinem Grußwort als überzeugendes Beispiel dafür an, dass Offenheit sowie gegenseitige Toleranz und Anerkennung es in hohem Maße vermögen, Neues und Gutes zu schaffen.
Der anwesende Botschafter der Republik Argentinien, Daniel Polski, freute sich über die Entscheidung des Industrievereins, den Abend seinem Heimatland zu widmen und zeigte sich im Laufe des Abends begeistert vom gelungenen Einklang von Showprogramm, Essen, Wein und Dekoration. Bereits während des Empfangs im Foyer genossen er und seine Frau Norma sowie weitere 300 Ballgäste argentinisches Flair bei Tangomusik inmitten der bunten Häuserfront des Einwandererviertels von Buenos Aires, La Boca. Und auch die argentinische Pampa, die Milonga – das argentinische Tango-Tanzlokal – und der argentinische Fußball mit Nationalheld Maradona fehlten nicht in der Balldekoration.
Durch den Abend führte mit viel Charme und Witz die argentinische Tangosängerin Clementina Culzoni. Höhepunkte des Abends waren Bandoneonspieler Klaus Gutjahr, der die Gäste mit seinem Können begeisterte, sowie die Tango-Folklore-Show des international erfolgreichen Tango-Paares Nicole Nau und Luis Pereyra. In ihrer Show „El sonido de mi tierra“ (Der Klang meiner Erde) vereinten die beiden Tänzer die Genres der argentinischen Folklore und des Tango Argentino: gegenseitige Anziehung und Rivalität im Tango gepaart mit dem rhythmischen Prasseln der Boleadoras.