Tag der Industrie & Wissenschaft 2014
In Kooperation mit der Technischen Universität Chemnitz und der Vereinigung Wirtschafts- und Industriekontakte WIK veranstaltete der Industrieverein Sachsen 1828 e.V. am 21. Mai 2014 seinen nunmehr 9. Tag der Industrie und Wissenschaft. In diesem Jahr nutzten 85 Aussteller die Chance, sich auf der Firmenkontaktmesse vor den zahlreichen Besuchern als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und so eine erfolgreiche Nachwuchskräfteakquise zu betreiben. Intensiv genutzt wurden dabei die parallel zur Messe stattfindenden Veranstaltungen des Industrievereins.
Während des zweistündigen Speeddatings gaben mehr als 20 Geschäftsführer und Personalverantwortliche des Industrievereins und des Vereins Kreatives Chemnitz 50 Studierenden verschiedenster Studienrichtungen im Fünf-Minuten-Takt Auskunft über berufliche Chancen und Perspektiven in ihren Firmen. Am Nachmittag luden dann die Heckert GmbH, die Anchor Lamina GmbH und das Volkswagen-Motorenwerk Chemnitz zu Unternehmensführungen ein, um sich interessierten Studierenden als potenzielle Arbeitgeber vorzustellen. Anschließend bot das Format „Meet the Boss“ Studierenden nochmals Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre mit Geschäftsführern und Vorständen ins Gespräch zu kommen.
Höhepunkt des Tages war die abendliche Festveranstaltung im VR-Technikum des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU mit der Übergabe der 20 Deutschlandstipendien des Industrievereins und der Verleihung des mit 5 000 Euro dotierten Industrieverein-Förderpreises „Richard Hartmann“. Mit dem Preis wurde in diesem Jahr Dr. Jörg Bräuer vom Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS in Chemnitz aus gezeichnet. Er entwickelte im Rahmen seiner Dissertation das reaktive Bonden. Hierbei handelt es sich um einen Fügeprozess, der bei niedrigen Prozesstemperaturen zuverlässig arbeitet. Der Prozess selbst ist sowohl zum Fügen auf Waferebene als auch auf Chipebene einsetzbar. Gemeinsam mit sächsischen Partnern, namentlich der MPD Microelectronic Packaging GmbH Dresden, der InfraTec GmbH Dresden und der I2S in Dresden, wurde der Nachweis der Einsetzbarkeit für verschiedene Mikrosystem- und Mikroelektronikkomponenten bereits erbracht, wie Prof. Dr. Andreas Schubert, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer der TU Chemnitz, in seiner Laudatio hervorhob.
Krönender Abschluss der Festveranstaltung war der Vortrag des Zukunftsforschers Dr. Karlheinz Steinmüller. Der Diplomphysiker und promovierte Philosoph ist wissenschaftlicher Direktor der Z_punkt GmbH The Foresight Company. Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Zukunftsstudien im Auftrag von namhaften deutschen Unternehmen und der Europäischen Kommission. In seinem mitreißenden Vortrag richtete er den Blick in die Zukunft und ergründete, wie moderne Technologien künftig die Gesellschaft verändern werden. Anhand der stetigen Miniaturisierung von PC-Bauteilen, der digitalen Währung, des Smart Homes und der möglichen Veränderung eines heutigen Arbeitnehmers hin zum Soft Worker verdeutlichte er, dass die Menschheit am Beginn eines neuen technologischen Zyklus stehe. Zusammenfassend betonte Dr. Steinmüller, dass Innovationen die Gesellschaft zwar weiterentwickeln, der wahre Fortschritt jedoch durch die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Akteure selbst geschaffen werden müsse, indem sie über die Grenzen des Möglichen hinausschauen.